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 Lizenzgebühren für Fotos
Autor: Niketo (---.dynamic.xdsl-line.inode.at)
Datum:   02.11.09 15:39

Liebe Forumsmitglieder,

Ich habe hier eine dringende Frage:

Vor einiger Zeit habe ich bei Ebay eine externe Festplatte von einem gewerblichen Händler gekauft, die aber nicht mit meinem Komputer gepasst hat. Dann habe ich ihn gefragt, ob ich die zurückschicken kann, was auch kein Problem wäre. Da aber der Händler irgendwie sehr nett war, habe ich mich entschlossen die Platte weiter zu verkaufen, statt sie ihm zurück zu geben. Ich habe die Festplatte zum Verkauf in Ebay angeboten und es war mir egal, auch wenn ich etwas dabei verliere (Auktion ab 1 Euro, die Festplatte hat sowieso nur 30 Euro gekostet). Dafür habe ich die Informationen von seinem Angebot genommen und da die Platte schon eingepackt und total neu war (wollte sie nicht zu viel aus- und einpacken desswegen), habe ich leider zwei Fotos aus seinem Angebot benützt.

Mein Angebot war daraufhin nicht mehr als eine Woche online (ca. 5 Tage), weil der andere Verkäufer mich bei Ebay gemeldet hat und dann wurde das Angebot gelöscht. Na gut, ich habe dann doch die Fotos selbst gemacht und die Festplatte verkauft (mit Verlust). In einigen Tagen ist aber einen Brief von einem Anwalt in Deutschland (Sitz vom Verkäufer) gekommen, wo ich dazu verpflichtet war eine Erklärung zu unterschreiben, dass ich keine Bilder von diesem Verkäufer mehr benützen werde und 700 Euro Lizenzgebühren zahlen muss (300 je Bild und 100 Anwaltskosten). Ich sollte die Erklärung bis zu eine Woche abgeben, weil sonst eine Straffe von 2500 Euro auf mich zukommen werde. Ich habe dann die Erklärung unterschrieben (sollte ich vielleicht doch nicht tun) und zusammen mit einem Brief geschickt. In dem Brief habe ich alles erklärt (dass ich eigentlich der Verkäufer etwas Gutes tun wollte, als ich ihm die Festplatte nicht zurückgebe), habe ich geschrieben, dass ich kein Gewinn davon machen wollte und seine Bilder nirgendwo sonst benützt habe. Es war ein Privatverkauf, bin kein Händler. Ich wusste nicht, dass es so schlimm wäre. Man sieht auch grosse gewerbliche Verkäufer in Ebay, die die vollen Informationen von Firmen wie Apple z.B. kopieren... Ich habe geschrieben, dass ich ausserstande bin zu bezahlen, da ich Arbeitslos bin.

Zu meiner Situation. Ich bin Musiker, freischaffend. Dieses Jahr ist aber sehr schlimm und ich habe gar keine Arbeit und absolut kein monatliches Einkommen. Ich bekomme auch kein Geld als Arbeitslos und darf noch nichts anderes arbeiten, da ich Bulgare bin. Ich lebe mit meiner Freundin, im Moment sie kommt für alles auf, und ich von Minus in der Bank...

Was habe ich dann noch gefunden. Erstens, ich habe einen anderen Verkäufer in Ebay entdeckt, auch gewerblich und mit über 15000 Bewertungen, der absolut das selbe eine Foto benützt hat. Aus diesem Grund kann ich mir doch nicht sicher sein, wem die Rechte gehören. Das eine Foto benützen zwei Verkäufer und das andere ist sehr professionell, so als von der originelle Homepage genommen...

Zweitens, ich habe die Broschüre gefunden, auf Grund welcher die Kosten für die Bilder gestellt wurden. Da steht aber für 2009, Bilder online bis eine Woche - 60 Euro pro Bild, also insgesammt 120.

Ich habe mir gedacht das alles dem Anwalt zu schreiben, ihm zu fragen, wie er auf 300 Euro pro Bild kommt und auch irgendein Beweis verlangen, dass die Rechte diesem Verkäufer gehören. Vorher aber war ich bei der kostenlosen Rechtsberatung in Wien um zu fragen, was ich tun soll. Die Anwältin dort hat mir gesagt, dass ich mit dem Schicken der Erklärung schon fast zu viel gemacht habe. Sie hat gesagt, ich soll ab jetzt gar nicht mehr reagieren und es darauf ankommen lassen. Sehen wir was passiert. Sie glaubt nämlich, dass für 700 Euro werden Sie mich aus Deutschland gar nicht klagen wollen.

Letzte Woche habe ich aber noch einen Brief bekommen, da ich mich mit der Verpflichtungserklärung dazu verpflichtet habe das Geld zu bezahlen (habe leider diesen Punkt nicht durchgestrichen, wusste nicht, dass sowas geht, andererseits habe ich im Brief geschrieben, dass ich nicht zahlen kann), soll ich schreiben in welchen Raten ich das machen möchte, wenn ich anders nicht kann. Was soll ich jetzt tun? Soll ich antworten oder nicht? Ist es schon vorbei, wenn ich diese Erklärung unterschrieben habe? Ich habe irgendwie Angst den Rat der Anwältin zu folgen und einfach zu schweigen. Ansonsten muss ich eine Antwort bis zum 5.11 geben.

Ich finde das Ganze schon unfair. Mir ist klar, dass ich etwas Falsches gemacht habe, aber jeder normaler Mensch wird mich zuerst abmahnen, bevor er zum Anwalt geht. Und ich wollte, wie so oft, nur Gutes tun, dafür muss ich jetzt bezahlen? Ich denke, dass der Verkäufer eine günstige Gelegenheit gesehen hat und desswegen handelt er so. Ich habe ihm auch eine Email geschickt, noch am Anfang, und mich entschuldigt. Habe für andere Lösung gebeten, er hat sich aber gar nicht gemeldet.

Ich hoffe, ich bekomme hier noch Hilfe und bedanke mich dafür sehr!!!

MfG,
Niketo



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